Selbstoptimierung und eine Generation in Langeweile

Ein langer, sich ständig optimierender Prozess – das ist das Leben. Als Kinder lernen wir, uns im Leben immer besser zurechtzufinden. In der Schule werden wir weiter optimiert. Der optimierte Teenager beginnt am Ende seiner Schullaufbahn eine Ausbildung oder ein Studium, um noch besser trainiert in einen Beruf zu starten. Hier werden wir endgültig zum Versuchsobjekt von Projekt-, Prozess- und Qualitätsmanagement. Wir bilden uns fort, zertifizieren uns, arbeiten mit Timetables und Milestones, übertreffen selbst die beste Durchlaufzeit jedes Jahr auf’s Neue und reduzieren maximal die Unzufriedenheit unserer Kunden. Lehrer finden immer bessere Methoden, um ihre Schüler zu optimieren, Chefs suchen nach dem perfekten 23jährigen mit Auslandserfahrung und drei berufsbegleitenden Weiterbildungen. Höher, schneller, weiter und dank zunehmender Automatisierung auch noch mit Erfolg. An der Grenze zwischen noch Unmöglichem und morgen Möglichem ackern wir in Projektteams um die Wette. Bei diesem Kräftemessen teilt sich die Menschheit. Ein nicht unbeträchtlicher Anteil kann dem anhaltenden Druck nicht Stand halten und leidet an Folgeerkrankungen bis hin zum Burn Out. Der andere Teil strebt weiter nach Selbstoptimierung, um sich den Anforderungen anzupassen. Doch auch hier gerät man an die Grenzen. Bald erkennt man, dass die perfekte Arbeitswelt uns plötzlich wegoptimiert. Dank ausgeklügelter Prozesse und einem hohen Maß an Automatisierung wird unsere Arbeit eintöniger und schneller zu erledigen.

Plötzlich greift Unzufriedenheit um sich. Menschen entfliehen ihrem gewohnten Arbeitsumfeld auf dem Weg zu höherer Bestimmung. „Ich mache was anderes, mein Job langweilt mich.“ Dieser Satz wird immer häufiger ausgesprochen und man erhofft sich durch mehr Autonomie ein spannenderes Leben. Ob das so in Erfüllung geht, muss jeder Einzelne für sich erkennen. Fakt ist, die Generation der 80er-Jahre lebt zwischen Überlastung und Langeweile und beides führt nicht zur Erfüllung. Ich stelle mir oft die Frage, warum wir so selten zufrieden sind, mit dem, was wir haben. Führt hier der Überfluss bereits zum Überdruss? Erzählen uns die vielen, noch nicht versuchten Möglichkeiten Geschichten von einem besseren Leben? Und sind das Märchen oder Science-Fiction, die in der Zukunft tatsächlich noch wahr werden kann? Gibt es immer noch was Besseres? Braucht die heutige Welt diesen Druck des Immer-besser-Werdens oder nehmen wir uns damit nicht eher die Kreativität, die uns tatsächlich zum eigenen Glück geleiten kann? 

Ich selbst merke immer wieder, dass ich erst dann richtig kreativ werden kann, wenn ich mein Stresslevel auf ein minimales Level reduziert habe. Und das gelingt mir am besten, wenn ich in Bewegung und in der Natur bin und vom mich immer weiter optimierenden Wahn der Leistungsgesellschaft einmal Abstand gewinne. Und dann folgt das, was ich meine ganz persönliche Optimierung nenne. Die Version meiner selbst, die ich am liebsten sehe, kommt hervor. Mein kreatives Ich, dass voller Begeisterung für das eigene Herzensbusiness Coaching ist und neue Ideen gewinnt, wie ich Euch unterstützen kann. Denn ich denke, viele von Euch werden beim Lesen dieser Zeilen Bekanntes gefunden und sich selbst gesehen haben. Möchtet Ihr kreative Gedanken in der Natur ermöglichen und mit meiner Coaching-Unterstützung Euren Weg aus dem Optimierungswahn finden bzw. Eure Weise, gesund damit umzugehen?

Dann schaut doch mal bei meinen Workshops vorbei (www.bikeandhike-coaching.de/veranstaltungen) oder vereinbart ein kostenloses Erstgespräch für ein Einzelcoaching (kontakt@bikeandhike-coaching.de).

Bleibt kreativ und optimiert Euch wie IHR es wollt, Eure Judith